In meiner Tätigkeit als Hebamme bekomme ich immer wieder Fragen zum Ultraschall gestellt.“ Auch meine persönliche Philosophie dazu, berufliche Ausrichtung und Verantwortung wird fast täglich neu herausgefordert.

Der Ultraschall ist ein Gerät welches per Schallwellen in das Innere des mütterlichen Körpers, sogar in das Innere des ungeborenen Kindes schauen kann. Natürlich ist es für die Diagnostik eine wahnsinnige Hilfe und erlaubt es dem Arzt und auch der Hebamme  weitere Schritte für eine sichere Entbindung zu planen.

Noch immer sind mögliche Risiken für Mutter und Kind nicht völlig bekannt. Viele Studien weisen von einem zu häufigen Gebrauch ab. Und doch werden so viele Schwangere zu häufig dieser Untersuchung unterzogen wie noch nie zuvor.

Der erste Ultraschall geschieht meist bei der Erstuntersuchung. Bei Verdacht auf Schwangerschaft mit den Worten „Schauen wir doch mal nach!“ Der Frau mit ihrem Vertrauen und Wissen ihres eigenen Körpers wird kaum Glauben geschenkt. Ein Geburtstermin wird häufig elektronisch erstellt. Oftmals wird der individuelle Zyklus der Frau völlig ignoriert. Wird der falsche Geburtstermin jedoch per Computer errechnet, so kann dies am Ende der Schwangerschaft zu einer unnötigen Geburtseinleitung für angebliches Übertragen führen. Ein Eingriff mit möglicherweise schweren Auswirkungen für Mutter und Kind.

In der 12. Schwangerschaftswoche wird Ihnen eine Untersuchung angeboten, in der vor allem nach Anomalien wie Trisomie 13,18 und 21 gesucht wird. Dies geht einher mit einem Bluttest. Wieder einmal ist das Risikoergebnis nicht individuell, sondern wird elektronisch errechnet. Das Ergebnis ist regelmäßig falsch positiv und die Panik der Eltern groß. Leider werden nach diesem Test häufig Schwangerschaften, aus Sorge ein Down Syndrom Baby zu tragen, abgebrochen.

In der 20. Woche wird die Anatomie des Kindes und dessen Plazenta genau untersucht. Dies kann hilfreich sein für eine frühe Entdeckung jeglicher Entwicklungsstörungen. Ich habe allerdings als Hebamme VIELE Fälle erlebt, in denen Paare dadurch die weiteren 20 Wochen der Schwangerschaft unendlich viel Sorgen gemacht haben und Geburtspläne völlig zerschmettert wurden. Zu 90% kamen gesunde Kinder zur Welt.

Was ich mit diesem Artikel sagen möchte ist, dass der Ultraschall aus der modernen Geburtshilfe nicht mehr weg zu denken. Allerdings müssen Vor- und Nachteile gut überlegt und besprochen werden und das natürliche Urvertrauen in das Kind und Mutter neu gestärkt werden.