Oh Schreck, das ist ein Po! Dies ist der Gedanke aller, die eine Steisslage des Kindes im Mutterleib ertasten oder auf dem Ultraschall erkennen. Idealerweise sollte das Kind mit dem Kopf nach unten in der Gebärmutter liegen. Sitzt das Ungeborene jedoch auf seinem/ ihrem Po, so wird das Steisslage oder Beckenendlage genannt. In der Literatur wird immer wieder darauf hingewiesen, dass dies eine Art des Normalen ist.

Wo ist dann das Problem? Warum die Panik? Die Angst besteht darin, dass eventuell der Steiß durch den Geburtskanal passt, der Kopf jedoch stecken bleibt. Der Po hat einen kleineren Durchmesser als der Kopf. Ein Notfall, der für das Kind tödlich und für die Mutter sehr traumatisierend enden kann.

Noch vor ca. 50 Jahren waren Beckenendlagengeburten in der westlichen Welt häufig. Auch in vielen anderen Ländern werden noch immer viele Kinder vaginal so entbunden.

Aus Angst vor dem Risiko, wurde jedoch oftmals ein Kaiserschnitt empfohlen. Damit folgte eine rapide Abnahme von qualifizierten und erfahrenen Entbindungshelfern, die sich die Betreuung solch einer Geburt zutrauten. Noch heute gibt es Hebammen und Ärzte, die noch nie eine Steisslagengeburt auf normalem Weg gesehen haben.

Das Fazit: Viele Frauen mit einem Kind in Steisslage bekommen einen geplanten Kaiserschnitt. Eine Sectio ist jedoch ebenfalls mit Risiken für Mutter und Kind verbunden und somit nicht immer die einfachere und sicherste Lösung. Manche Kinder werden sogar auf die Neugeborenenintensivstation verlegt, da sie von der Geburt zu sehr überrascht wurden und nicht bereit dafür waren.

Der Trend der vaginalen Geburt einer Beckenendlage steigt allerdings langsam wieder an. Hebammen und Ärzte versuchen das verlorene Wissen wieder zurück zu erlangen und Frauen kämpfen um das Recht, selbst entscheiden zu dürfen, wie sie ihr Kind zur Welt bringen.