In unserer westlichen Gesellschaft sind viele junge Familien auf sich alleine gestellt. Das heißt, häufig wohnen Großeltern und Geschwister nicht mehr in unmittelbarer Nähe, die Unterstützung nach der Geburt, in den ersten Wochen und Jahren ist oftmals limitiert. Dies resultiert häufig in sehr übermüdeten Eltern und hohe Anforderungen an den Partner (Viele haben nur wenige Tage oder Wochen Vaterschaftsurlaub). Die Überforderung kann zu postnataler Depression oder Burnout führen.

In Neuseeland bedeutet „whanau“ (Familie) alles. Schwangere sind „hapu“ (heilig). Bereits zu Vorsorgeuntersuchungen kommen meistens mehrere Familienmitglieder und auch bei der Geburt sind oftmals viele Leute anwesend.

Dieser familiäre Kreis unterstützt nicht nur emotional. Optionen werden zusammen besprochen und Entscheidungen gemeinsam getroffen. Hierbei werden die Vorstellungen und Wünsche der Frau von den Leuten vertreten, die die Gebärende ab besten kennen. Dies kann den neuen Eltern Sicherheit und Vertrauen schenken.

Während des Wochenbettes wird sichergestellt, dass es der neuen Familie an nichts fehlt. Essen wird täglich von verschiedenen Familienmitgliedern gebracht. Die Hausarbeit und Kinderbetreuung älterer Geschwister wird aufgeteilt und auch den Eltern wird oftmals das Kind für kurze Zeit für eine wohl verdiente Pause abgenommen. Duschen, schlafen und essen hören sich banal an, doch für manche neuen Eltern stellen diese Aktivitäten bereits eine Herausforderung dar.

Werden Mutter und Vater gut unterstützt, so kann die Frau optimal heilen und Muttermilch produzieren. Das Paar kann sich mit der neuen Situation zurechtfinden und einer Depression für beide Elternteile kann entgegen gewirkt werden. Somit können die Eltern ihr Neugeborenes in vollen Zügen genießen.

Ist die Familie jedoch weit entfernt, so können gute Freunden, Clubmitglieder, Kirchengemeinden, Kindergartengruppen etc. eine tolle Hilfen sein. Trauen Sie sich, die Hilfe anderer anzunehmen!

Jeder braucht sein „Dorf“ um Kinder und Familie zu unterstützen.